Schneckenkrimi im Gemüsebeet

Schneckenkrimi im Gemüsebeet

Mit Freude blicken wir dieser Tage auf allerlei Köstlichkeiten, die in unserer lebendigen Speisekammer im Gemüsegarten wachsen und gedeihen. Doch dann – oh Schreck! Ein riesiges Loch im Salatblatt, eine verdächtig glitzernde Spur zur heiß geliebten Chilipflanze und wir wissen sofort: eine Täterin auf schleimigen Sohlen hat sich an unserem Gemüse zu schaffen gemacht. Feuchtes Wetter und milde Temperaturen spielen der Spanischen Wegschnecke und der Genetzten Ackerschnecke in die Karten, Maßnahmen zur Schneckenabwehr sollten deshalb jetzt auf der täglichen To-Do-Liste der Gartenarbeit stehen. Damit der Schneckenbesuch im Beet nicht zum nervenaufreibenden Gemüsekrimi wird, ist es wichtig, mehrere ökologische Maßnahmen zu kombinieren.

„Die effektivste Methode ist das Absammeln der Schnecken, die sich tagsüber gerne unter Brettern und Steinen verstecken. Für langfristigen und nachhaltigen Schutz helfen Schneckenzäune und die Schaffung nützlingsfördernder Strukturen“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

Ein Garten mit Schnecken aber ohne Schrecken

• Schnecken morgens und in den Abendstunden absammeln sowie Bretter, gebogene Rindenstücke oder große Blätter (z.B. Rhabarber) als Fallen auflegen, diese tagsüber täglich kontrollieren und versteckte Tiere absammeln; Tipp: eine Grillzange und eine Stirnlampe sind sehr nützlich für diese Arbeit.

• Schneckenzäune und Schneckenkrägen richtig einsetzen: halten Sie den Bereich neben solchen Barrieren unbedingt frei von Bewuchs, um „Brückenbildung“ für die Schnecken zu vermeiden. Schnecken, die sich noch innerhalb des Zauns befinden, müssen anfangs engmaschig abgesammelt oder abgefangen werden.

• Pflanzen in der Früh statt abends sowie stets wurzelnah gießen, da sonst über die Nacht ideal-feuchte Schneckenwohlfühlbedingungen herrschen.

• Boden regelmäßig harken, um Schneckengelege freizulegen. Durch die UV-Strahlung der Sonne sterben die Eier ab.

• Zuwanderungswege möglichst trocken halten und Barrieren aus trockenem, spitzem Material verwenden (z.B. Flachs- oder Hanfschäben).

• Gras/Vegetation rund um Beete und Hochbeete kurzhalten, Rasenschnitt als Mulch möglichst trocken und nur dünn auftragen.

• Nützlingsfördernde Strukturen schaffen: Laub unter Hecken liegenlassen, Steinhaufen, Totholz und Wilde Ecken beherbergen Helfer wie Tigerschnegel, Kröten, Laufkäfer, Hundertfüßer, Spitzmäuse, Maulwurf, Blindschleichen, Glühwürmchen und viele mehr.

• Artgerechte Haltung Indischer Laufenten, auch Hühner vertilgen gerne Schneckengelege.

• Vergessen Sie nicht: es gibt immer solche und solche. Das Image zahlreicher, nützlicher Schnecken leidet besonders durch zwei schädliche Arten: die Spanische Wegschnecke und die Genetzte Ackerschnecke. Tigerschnegel, Weinbergschnecke & Co übernehmen hingegen sehr wichtige Aufgaben, indem sie unter anderem abgestorbenes Material verspeisen.

Weitere Maßnahmen, die Abhilfe für Schneckengeplagte schaffen, finden Sie unter www.naturimgarten.at/infoblätter oder www.gartentelefon24.at

Alle Veranstaltungen der „Natur im Garten“ Schaugärten finden Sie unter https://schaugartenkalender.naturimgarten.at/

Weitere Veranstaltungen sowie Informationen rund um die ökologische Bewirtschaftung im Garten:

„Natur im Garten“ Telefon +43 (0)2742/74 333, gartentelefon@naturimgarten.at , www.naturimgarten.at