schmackhaftes Wildkraut
Vom Unkraut zum schmackhaften Wildkraut
Vor der Zeit der zarten Salatblättchen und hippen Sprossen-Toppings waren „Unkräuter“ fester Bestandteil des menschlichen Speiseplans. Heute fristen viele Wildpflanzen zum „Unkraut“ degradiert ein meist ungeliebtes Dasein. Dabei sind Gundelrebe, Knoblauchrauke, Brennnessel & Co. wertvolle Pflanzen für Schmetterlinge und viele andere Insekten – und gerade jetzt im Frühling, wenn wir auf das erste Grün im Gemüsegarten warten, bieten Wildpflanzen auch eine gesunde Bereicherung für den Speiseplan. Schauen Sie einmal im eigenen Garten – so manche Wildpflanze könnte Sie kulinarisch überraschen!
„Essbare Wildpflanzen sind reich an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Die Gundelrebe wurde zum Beispiel bereits von den Kelten als Würzkraut genutzt. Für Schmetterlinge und Hummeln sind Wildpflanzen wertvolle Nahrung. Nutzen Sie die ‚Wilde Speisekammer‘ ihres Gartens und helfen Sie zugleich unseren heimischen Insekten, indem Sie auch Wildpflanzen im Garten wachsen lassen“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.
Mit frischen Zutaten aus der „Wilden Speisekammer“ lassen sich wahre Festtagsgerichte zaubern. Einfach, kostengünstig und schmackhaft sind etwa Roggenbrot mit würzigem Gundelreben-Kräutertopfen, Bärlauch-Spaghetti oder Salat mit zarten, jungen Blättern von Vogelmiere, Löwenzahn, Giersch oder Brennnessel und Blüten von Gänseblümchen und Löwenzahn zur Dekoration. Besonders einfach und schmackhaft ist der Wildkräuter-Topfen: Für die simpelste Variante werden 250 Gramm Magertopfen mit einer Handvoll Kräutern (wie Gänseblümchen, Gundelrebe, jungen Löwenzahnblättern oder Schafgarbe) sowie Salz und Pfeffer je nach Belieben gehackt vermischt oder püriert. Am besten verkostet man mögliche, essbare Kräuter vor der Zubereitung und wählt entsprechend dem eigenen Geschmack aus. Der Wildkräuter-Topfen eignet sich als Aufstrich ebenso wie als Beilage zu frisch gekochten Erdäpfeln. Gänseblümchen und junge Löwenzahnblätter sorgen für eine erfrischende Note im Salat. Mit essbaren Blüten lassen sich auch einfache Butterbrote hübsch verzieren.
Machen Sie es wie Schmetterling, Hummel & Co. und lassen Sie sich das köstliche „Unkraut“ schmecken. Wildpflanzen wie die Brennnessel können in Form von Brühen, Jauchen oder Tees auch die pflanzliche Widerstandskraft gegenüber Krankheiten und Schädlingen stärken oder als organischer Dünger im Gemüse- oder Zierpflanzenbeet eingesetzt werden. Ein „Wildes Eck“ im Garten lohnt sich also in vielerlei Hinsicht!
Tipp: In der ORF-Sendung „Natur im Garten“ mit Biogärtner Karl Ploberger zaubert Kräuterhexe Uschi Zezelitsch in jeder Folge Schmackhaftes aus dem Garten. Die neue Staffel startet am 14. April um 17.30 Uhr auf ORF 2 – bereits ausgestrahlte Sendungen können zudem unter www.naturimgarten.at/orf-sendung nachsehen.
Seminar-Tipp von „Natur im Garten“ für Privatgärtnerinnen und -gärtner:
Wildkräuter im eigenen Garten – Vom Unkraut zum schmackhaften Wildkraut
Neues Seminar mit „Natur im Garten“ Kräuterpädagogin Lena Weitschacher
Freitag, 24.05.2024 von 17:00 bis 19:00 Uhr
Mittwoch, 29.05.2024 von 18:00 bis 20:00 Uhr
DIE GARTEN TULLN, Am Wasserpark 1, 3430 Tulln an der Donau
Wildpflanzen im eigenen Garten verleihen diesen einen naturnahen Charakter und sind eine wichtige Lebensgrundlage für zahlreiche Tiere. Auch aus gärtnerischer Sicht sind sie in vielerlei Hinsicht bereichernd: Giersch und Gundelrebe als dankbare Bodendecker, Löwenzahn und Gänseblümchen als Farbtupfer im grünen Rasen. Dass viele dieser Pflanzen auch auf unseren Tellern Platz finden dürfen, ist nicht jedermann bekannt. Bei diesem neuen Seminar widmen wir uns daher vor allem der kulinarischen Verwendung von „Unkräutern“. Bei einem Spaziergang durch DIE GARTEN TULLN lernen wir häufige Wildkräuter eines Gartens kennen und wie daraus ein schmackhafter Aufstrich, ein Salz, ein grüner Smoothie oder ein aromatisierter Essig entstehen kann. Gemeinsam nähern wir uns den wilden Pflanzen über unsere Sinne und bereiten im Anschluss zwei einfache Wildkräuterprodukte zu. Eine Verkostung rundet das Seminar ab.
Kosten: EUR 35,- (am Tag des Seminars ist der Besuch der GARTEN TULLN inkludiert und Sie können gemütlich durch mehr als 70 ökologisch gepflegte Musterschaugärten spazieren): Teilnehmende werden gebeten wetterfeste Kleidung, mitzubringen! Anmeldung erforderlich: gartentelefon@naturimgarten.at